Liebes Freizeitticket, danke für die tollen Ausflüge in den letzten drei Jahren. Leider werden wir uns heuer von Dir trennen und wieder eigene Wege gehen. Du bist uns einfach zu teuer geworden.
Wie schon vor drei Jahren vorgerechnet, haben wir stets fleißig mitgezählt, wann wir wo mit Dir waren, um einen Überblick zu behalten, ob Du für uns rentabel bist. Im ersten Jahr warst Du es nicht, wir waren mit Dir hauptsächlich im Sommer am Weg. Während dem zweiten Jahr waren wir in den Weihnachtsferien fleißig Skifahren, durch Dich sausten wir eifrig mit den Gondelchen nach oben und sparten bares Geld. Im gleichen Zeitraum kam aber Corona und wir konnten Dich nicht mehr komplett nutzen. Trotzdem waren unsere Ausflüge in diesem Jahr durch Dich gesamt gerechnet günstiger.
Das letzte Jahr war mit großen Unsicherheiten in der Freizeitplanung geprägt: lange war nicht klar, wie der Wintertourismus funktionieren würde. Trotzdem haben wir wieder zugeschlagen, das Ticket aber nicht ausreichend genutzt. Die letzten Monate im Sommer haben wir nochmal Vollgas gegeben, aber alles in allem hat es sich das dritte Jahr erneut nicht rentiert.
Warum heuer kein Freizeitticket?
Das diesjährige Ticket ist um 16% teurer geworden. Das ist ein ordentlicher Batzen Geld, für eine vierköpfige Familie. Vor allem die Begründung des Anbieters klingt etwas merkwürdig: „Wegen der fehlenden Einnahmen müssen die Preise erhöht werden.“ Das heißt es gibt weniger Käufer, die müssen dafür aber mehr zahlen. Wirtschaftlich gerechnet logisch. Wir zahlen den Preis für die ehemaligen, bisherigen Käufer mit, die jetzt nicht mehr möchten.
Zudem war die Corona-Klausel im letztjährigen Ticket etwas schwammig. Sie lautete in etwa: Wenn durch höhere Gewalt (Corona etc.) das Ticket nicht genutzt werden kann, ist eine fair-use-policy anzuwenden. D.h. wer schon einige Male das Ticket genutzt hat, kann den Preis nicht mehr gänzlich zurückfordern. Die Dauer dieser fair-use-Nutzung war im Verhältnis zum Gesamtpreis aber überschaubar gering, doch dieses Risiko sind wir eingegangen. Was soll’s, hinter uns die Sintflut.
Einfach super – vom Schwimmbad zum Gletscher
Der langen Nörgelei zum Ende: Es war einfach super. Einfach ohne groß über die Kosten nachzudenken, an den Wochenenden Ausflüge auf die Berge oder in Schwimmbäder zu machen. An oft langen Schlangen der Kassa einfach vorbeizugehen, um die Sonnenuntergangsfahrt am Patscherkofel zu genießen. Sämtliche Gondeln an der Seefelder Rosshütte abzufahren oder auch mal am Vormittag die Schlick ganz nach oben zu düsen. Wieder unten angekommen anschließend schnell zum Stubaier Gletscher fahren, um auch dort noch auf das Dach der Alpen zu gondeln und unser schönes Land von oben anzuschauen.
Ein schneller Cappuccino in der Seegrube oder ein spontaner Schwimmausflug mit den Kindern am Nachmittag, alles kein Problem. Ach, es war schon fein. Andererseits schwingte immer ein wenig der Hintergedanke mit: „Phuu….. teuer, wir müssen das schon ausnutzen.“. Am Ende wäre es aus heutiger Sicht günstiger gewesen alle Fahrten und Ausflüge einzeln zu zahlen anstatt das Freizeitticket zu kaufen. Aber hätten wir unsere extrem spontanen Touren dann so überhaupt gemacht? Wohl eher nicht.
Egal, wir hatte es und wenn wir in einer nicht allzu fernen Zukunft wieder eine größere Skisaison planen, werden wir wohl wieder zuschlagen, wenn es das Ticket dann überhaupt noch gibt. Spatzen pfeifen ja irgendwie eine Einstellung des Freizeittickets von den Dächern.
Drei Jahre Freizeitticket – ein Resümee
Als Resümee können wir sagen: Wer skifahren möchte wird Geld sparen können, wer „nur“ oder hauptsächlich im Sommer unterwegs ist, muss schon fast an allen Wochenenden Ausflüge machen, sonst wird es sich nicht rentieren, bei den gesteigerten Preisen 21/22 wohl erst recht nicht.
Wir wechseln zum Jahresende hin wieder zum Jahresticket des Alpenzoos. Ein Sonntagvormittagspaziergang inmitten der heimischen Tierwelt war immer eine super Sache. Wir haben vor dem Freizeitticket dies Jahresmitgliedschaft bereits viele Jahre regelmäßig gekauft. Wir werden berichten 😉