Klein, Mobil, billig, leicht, nutzbar: Eigenschaften für ein kleines Rechnerlein, dessen Hauptzweck in der mobilen Nutzung liegt. Die EeePCs von Asus sind Klassiker und Pioniere der Netbook-Klasse, die eigentlich evolutionär ausgerottet ist. Ein Rechner für knapp über 200.- Euro inkl. Windows 8 und Office 365 für ein Jahr. Klingt lecker, ist es auch. Wir haben uns das Ding angesehen.
Der kleine Redaktionsrechner ist seit knapp einem Monat im Einsatz und dieser Bericht entsteht auf einer Testfahrt nach Wien. Geschwindigkeiten über 200 km/h stören den Rechner kaum, auch lautstarke und inhaltsleere Gespräche der Mitreisenden haben keinen störenden Einfluss. Perfekt.
Kein Vergleich mit dem Kollegen
Der Redaktionskollege im mobilen Team der Konsumkinder ist ein Macbook Air 13“ aus dem Jahr 2013. Eine flache Wunderflunder, die alle Stückchen spielt und scheinbar keine Grenzen kennt. Ein Vergleich beider Geräte ist sinnfrei, da man von einem fünfmal teureren Gerät einfach anderes erwarten kann und muss. Wo man beim Apfelrechner mit Mühe nach einem Knarzer suchen muss, fällt es beim Asus schwer eine Bewegung ohne Knarzer zu schaffen. Doch Schluss damit, wir wollten nicht vergleichen.
Das Gerät macht Spaß, auch wenn der Spaßfaktor mit Windows 8 zu Beginn etwas eingeschränkt ist. Mein erster Kontakt mit dem etwas eigenwilligen OS ist etwas, sagen wir, ui, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich auch daran und so schlimm ist es nicht. Da wir ein angeborenes Interesse am Experimentieren mit technischen Gadgets haben, bekommen wir Windows 8 recht rasch unter Kontrolle.
Unscheinbar praktisch
Das Rechnerlein läuft prima und wer im Zug sitzt, nur eine kleine Tasche hat und surfen oder Texte verfassen möchte wird kaum etwas Besseres in dieser Preisklasse finden. Die Tastatur ist angenehm zu bedienen, einzig die feine Tastenbeleuchtung des Air vermisse ich ein wenig. Spiele sollte man meiden, eigentlich alles, was den Prozessor auch nur in kleinster Weise beansprucht.
Der Rechner läuft geräuschlos. Geht auch nicht anderes, da nix Bewegliches verbaut ist: Kein Lüfter und eine SSD (Zwergengröße, Achtung!). Einziges Geräusch bleibt das Knarzen an allen Ecken und Enden.
Beim EeeBook X205 kann man nichts tauschen, wechseln oder erweitern. Der Akku ist fest verbaut, was aber völlig wurscht ist. Wenn der Akku hin ist, schmeißt man das Gerät sowieso weg. Bei dem Preis ist die Wegwerfgesellschaft direkte Zielgruppe. Ein paar Anschlüsse gibt es auch: Einen kleinen HDMI, Kopfhörer, 2x USB und einen Micro-SD. Micro-SD ist äußerst doof, da mein üblicher Workflow die Kamera-SDs einzuschieben flach fällt. Die Micro-SDs sind wohl der Android-Welt geschuldet, in deren Handys dieses Format verbreitet ist. Schade aber kein Weltuntergang.
Resümee: Wir haben Spaß!
Der Rechner macht Spaß und punktet durch Größe bzw. Kleine und äußerst lange Akkulaufzeit. Die Fahrt Innsbruck – Wien und Retour schafft der Akku locker auch unter 200 km/h. Bei diesem Preis darf man kein Macbook Air erwarten, aber wer auf der Suche nach einem treuen kleinen Mobilzwerg mit brauchbarer Tastatur ist wird sicher keinen Fehler machen. Und falls der Rechner sich schrotet oder von netten Mitmenschen geklaut, zertreten oder aus dem Fenster geworfen wird ist der materielle Wert mit 200 Euro recht überschaubar. Daten werden dabei auch kaum zerstört werden, da auf der viel zu kleinen SSD sowieso kaum Platz ist. Wer seine Kreativ-Ergüsse per OneDrive in die Wolke schießt, braucht wegen der Daten keinen Kummer zu haben.
Unser neues Redaktionsgerätchen bekommt also einen Willkommensblumenstrauß und wird hoffentlich noch viele, viele Einsätze in der mobilen Welt bekommen.
Und wer gleich zuschlagen möchte bitte: Asus EeeBook X205 via Amazon