Immer wieder piept und fiept es aus der Tasche, vom Regal her und auf dem Tisch. Immer wieder meldet sich die digitale Welt in der analogen Realität und buhlt um Aufmerksamkeit. Das nervt.
Schon seit Anfang September habe ich den Piepsfaktor meiner mobilen Geräte stark reduziert. Keine Benachrichtigungen diverses Apps, keine Erinnerungen und die Emails werden nur mehr auf MEINEN Wunsch synchronisiert und nicht mehr im 15-minuten bzw. Stundenrhythmus. Ich gebe vor, wann ich Informationen haben will, nicht meine Devices. Ein Email kann ein wenig warten, es ist nicht nötig sofort zu reagieren.
Der bessere Tag beginnt ohne Email
Heute morgen hatte ich die nächste Erkenntnis: Ich will nicht am Nachtkästchen schon meine Emails lesen wollen um dann Reaktionen daraus zu überlegen. Mein Nachtkästchen-iPod synct die Mails nach wie vor ganz brav und versorgt mich mit der digitalen Post. Die Erkenntnis aus diesen Mails erfordert meist eine Reaktion von mir. Nicht sofort aber im Laufe des Tages. Und diese Information schwirrt dann schon in der Früh in meinem Hinterkopf mit, wo das zuhause-sein doch noch viel wichtiger wäre. Schlimmer noch: Ich stehe auf und noch bevor ich das Haus verlasse, beantworte ich diese Mail und schreibe das ich mich im Laufe der Woche darum kümmern werden. Das war nicht nur heute so, sondern auch gestern und das ist nicht nötig. Auch diesen Morgenpiepser werde ich heute noch deaktivieren.
In einem Vortrag habe ich schon vor längerem einige Dinge über Emails erfahren. Ein Email braucht keine sofortige Reaktion, es reicht sie im Laufe des Tages oder spätestens in den kommenden 24 Stunden zu beantworten. Dies ist die höfliche Zeitspanne zur Beantwortung. Außer bei amtlichen Emails oder Emails an einen technischen Support, die sich meist erst nach vielen Tagen melden, ist das auch meine Erfahrung zum Beantwortungszeitraum.
Reaktiver und aktiver Start in den Tag
Ein Email ist ein reaktiver Prozess. Ich muss auf das Email reagieren, es beantworten, eine Tätigkeit folgen lassen, etc. Man wird nicht selber aktiv, man muss auf etwas reagieren. Dies ist ein bedeutender kleiner Unterschied. Selbst aktiv zu werden und von sich selbst aus etwas machen und zu starten hat viel mehr Energie und Motivation den Tag zu beginnen.
Wenn der Tag mit einem Email, also einer reaktiven Tätigkeit beginnt, startet man schon wieder mit dem Abarbeiten vorgegebener Prozesse, nicht bei selbst gestarteten, aktiven Tätigkeiten.
Natürlich müssen auch Email beantwortet werden, aber haben sie die Wichtigkeit als erstes am Tag Beachtung zu finden? Ich denke nicht. Wie geht es Euch? Ist Euer Alltag durch die mobilen Piepserchen bestimmt oder lebt ihr noch (oder schon) im Luxus etwas befreiter von den Vorgaben der digitalen Welt zu sein?
Karla Schmitt meint
Danke für den Informativen Beitrag