Seit Anfang Jänner 2007 bin ich glücklicher Benutzer von Google Analytics. Eine lange Zeit, in der ich meine Besucherdaten ein wenig beobachten und analysieren konnte. Da die Daten bei Google Analytics zentral abgelegt werden und ich die geasammelten Daten nicht gänzlich Google zur Verfügung stellen möchte, habe ich mich nun nach einer Alternative umgesehen.
Meine Anforderungen sind dabei recht klar gezeichnet. Technisch möchte ich eine Lösung, die auf meinem Server liegt und nicht von einem fremden Unternehmen eingesehen werden kann. Die erste Alternative Woopra bietet zwar ein wunderhübsches GUI, liegt aber leider auf einem Server des Herstellers und fällt somit für mich aus. Recht schnell habe ich die Open Source Lösung Piwik entdeckt, die meine Anforderungen erfüllt.
Aber was sind eigentlich meine Anforderungen? Google Analytics bietet eine sehr umfassende Statistik der Besucher, das Meiste davon ist für einen schnellen Überblick allerdings nicht ganz so wichtig. Einen weiterführenden Artikel über Google Analytics habe ich bereits vor einiger Zeit hier veröffentlicht. So habe ich mir nun erneut Gedanken gemacht, was ich beim meinen Seiten alles beobachten will.
Wichtig sind natürlich primär die Besucherzahlen. Die unique Visitors, die Anzahl der jeweils aufgerufenen Seiten, die Verweildauer und die Tageszeit. Diese Daten sind für mich sehr wichtige Indikatoren, die zeigen, ob meine Inhalte für die Besucher interessant sind. Klicken die Besucher mehrere Seiten an und bleiben sie eine Weile auf meinem Weblog, weiß ich, dass die Inhalte gelesen werden. Würden die Besucher rasch wieder abspringen, bringen die Suchmaschinen Nutzer, die andere Inhalte erwartet haben.
Woher kommen meine Besucher? Kommen sie von Suchmaschinen, von verweisenden Webseiten oder direkt? Verweisende Webseiten lassen auch Aufschlüsse über die Qualität meiner Artikel zu. Direkte Aufrufe zeigen mir meine Stammleser.
Mit welchen Begriffen werde ich gefunden? Welchen Suchbegriffen führen auf meine Seite. Achtung: Man darf sich nicht in die Irre führen lassen und sich thematisch von seinen eigenen Suchbegriffen leiten lassen. Nur weil ein bestimmtes Wort sehr stark auf meine Seite führt, darf ich mich nicht leiten lassen, meine künftigen Inhalte nach diesem Thema auszurichten. Wenn das Thema meines Blogs ursprünglich ein anderes ist, sollte ich mich mehr meinem Stammthema widmen, da ich ansonsten Gefahr laufe in andere Richtung abzugleiten. Bedenke immer: Was ich nicht geschrieben habe, kann auch nicht gefunden werden.
Am Rande interessant sind noch die Standorte der Besucher; woher die Leser kommen. Die übrigen Infos wie verwendete Browser, Betriebssysteme etc. sind von geringerem Interesse. Die Browseranteile noch am ehesten, vor allem wenn ich ein neues Template plane und dieses auf die korrekte Funktionsweise mit den am meisten von meinen Besuchern benutzten Browsern testen möchte.
Gut, meine Anforderungen sind klar. Google Analytics bringt natürlich ein wesentlich breiteres Spektrum an Informationen, die ich aber nicht alle dringend benötige.
Piwik bietet mir alle oben genannten Informationen, daher ist es nun an der Zeit genauer auf dieses Web Analyse Tool einzugehen. Piwik ist in PHP geschrieben und die Weiterführung des 2007 veröffentlichten phpMyVisites. Piwik wird in einem eigenen Ordner auf dem Server installiert und kann bspw. mit einer Subdomain direkt angesprochen werden.
Die Installation geht zügig von der Hand, nach wenigen Minuten läuft der Laden, wobei eine Installation mehrere Seiten beobachten kann. Ein kleines JavaScript auf der jeweiligen Seite liefert die Daten für Piwik. Wie bei Google Analytics wird das Script kurz vor dem </body> Tag eingebaut.
Die Oberfläche im Browser zeigt eine nette, mit Flash Animationen angereicherte Übersicht. Die einzelnen Widgets können dabei individuell auf der Seite verteilt werden. Eine speziell an seine Bedürfnisse angepasste Oberfläche ist so schnell zusammen gestellt.
Wem die Browseroberfläche nicht passt, dann auch einen Desktop Client verwenden. Piwik Connector ist eine Adobe Air Applikation und zeigt die wichtigsten Daten zusammengefasst. Einfacher geht es kaum noch.
Piwik läuft bei mir erst seit wenigen Tagen; parallel dazu verwende ich auch noch Google Analytics um die beiden Analyseprogramme auf ihre Datensammlerfähigkeiten hin zu vergleichen. Ob beide identische Daten liefern, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Dann werde ich auch entscheiden, wie meine Analysezukunft aussehen wird.
Google Analytics Alternativen meint
Google Analytics Alternativen :
***** omniture
**** webtrends
** woopra
** urchin
** piwik
** awstats
** quantcast
* mint
* statcounter
Christian P. meint
Danke für die Tipps, Einige kannte ich noch nicht. Manche entsprechen aber leider nicht genau meinen Vorgaben.
René meint
Welche davon sind besonders zu empfehlen?
Christian P. meint
Jedes hat seine Vor- und Nachteile. Ich verwende z.Z. beides: Piwik und Google Analytics.